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5 Min. Lesezeit

Maschinen risikofrei programmieren und betreiben

Maschinen risikofrei programmieren und betreiben

Standardisierung in der Maschinenprogrammierung

Einen allgemeingültigen Industriestandard gibt es im Maschinenbau, speziell bei der Programmierung von Maschinen, nicht.

Stattdessen geben Maschinenanwender oder Maschinenbauer eigene Standards vor, die alle anderen Beteiligten einhalten müssen. Doch solche proprietären Standards bringen allerlei Probleme und Einschränkungen mit sich. Welche Vorteile demgegenüber ein industrieweiter Standard bringt, erfahren Sie in diesem Blogbeitrag.

 

Einschränkungen durch proprietäre Standards in der Maschinenprogrammierung

Ein proprietärer Standard entsteht, wenn eine Seite eigene Vorgaben für alle definiert. Beispielsweise kann ein Maschinenanwender vorgeben, wie die Entwicklung von Programmen für seine Maschinen aussehen soll. Oder ein Maschinenbauer entwickelt seinen eigenen Standard ohne Rücksicht auf die Kompetenzen der Anwender. Solche einseitigen Vorgaben führen meist dazu, dass ein hoher Aufwand betrieben werden muss, damit beide Seiten langfristig miteinander arbeiten können. Ständige Weiterentwicklung oder der Aufbau einer eigenen Kompetenz werden notwendig. Eine weitere Einschränkung kommt oft noch hinzu, wenn nur auf herstellerspezifischer Hardware entwickelt werden kann. Entwickelt sich der Hersteller weiter, muss dann auch der Anwender zwangsläufig nachziehen, um funktionsfähig zu bleiben. Damit es nicht zu einer Markteinschränkung kommt, müssten Vorgaben zu proprietären Standards also generisch und außergewöhnlich weitsichtig gemacht werden – eine Mammutaufgabe.

 

Proprietäre Standards bremsen Innovationen aus

Wurde ein Standard entwickelt, muss dieser natürlich auch den Programmierern vermittelt werden. Viele Schulungen werden notwendig, aber eine Garantie für die Einhaltung des Standards ist das noch lange nicht. Auch jede Änderung am Standard muss sofort nachgeschult werden. Für ein Projekt mit einer Dauer von mehreren Monaten ist das in der Praxis kaum umsetzbar. Dann scheint die einzige Lösung zu sein, Entwicklungsstände einzufrieren, um mit den Schulungen hinterherzukommen und Stabilität zu schaffen. Was dadurch aber ebenfalls eingefroren wird, ist die Innovationskraft.

Noch unübersichtlicher wird die Situation, wenn ein Maschinenanwender ohne eigene Vorgaben akzeptiert, was unterschiedliche Lieferanten ihm vorgeben. Dann gibt es in einer Produktion plötzlich verschiedene Standards nebeneinander. Die Instandhaltung und die Bediener müssen auf die verschiedenen Programmstandards geschult werden und der Lieferant bleibt in dem Fall wahrscheinlich per Fernwartung im Servicevertrag.

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Es braucht einen Industriestandard für die Programmierung

Proprietäre Standards bedeuten also offensichtlich für alle Beteiligten Mehraufwand. Wenn sich stattdessen die gesamte Industrie auf einen einheitlichen Standard verständigen würde, könnten alle von den Vorteilen profitieren. Doch wie muss so ein allgemeingültiger Standard aussehen, damit er von allen verstanden und umgesetzt werden kann? 

  • Er sollte einen klaren und strukturierten Aufbau der Programmierung vorgeben.
  • Er sollte nur Definitionen enthalten, die auf alle Maschinen anwendbar sind.
  • Er sollte flexible Strukturen erlauben und aus einfachen Elementen bestehen.
  • Er sollte allen Beteiligten verständlich sein und insbesondere den Programmierer unterstützen.
  • Er sollte nicht nur für eine SPS, also eine bestimmte Hardware, anwendbar sein.

Diese Anforderungen haben wir aufgegriffen und in der Selmo Solution einen Programmierstandard entwickelt, der als allgemeingültige Richtlinie Anwendung finden kann. Der Selmo Standard beschreibt zunächst alle Standardfunktionen, die eine Maschine aufweisen muss:

  • Betriebsarten – Automatik oder Handbetrieb
  • Einzelschritt
  • Manuelle Bedienerführung
  • Schrittzeitüberwachung
  • Fehlermeldungen, Warnungen und Anzeigen
  • Permanente Signalüberwachung
  • Usw.

Zusätzlich bietet der Selmo Standard eine klare Struktur für den Programmaufbau und die Anlagenaufteilung:

  • Anlage
  • Hardwarezone – Anlagenbereiche
  • Stationen – logische Schrittwerke

Mit diesen Elementen kann jede Anlage strukturiert und funktionell aufgeteilt werden.

Der Selmo Standard ist simpel, nachvollziehbar und kann allgemeingültig weiterentwickelt werden. Er kann einfach zwischen Maschinenanwender und Maschinenbauer vereinbart werden und vereinfacht damit sofort die Kommunikation zwischen allen Beteiligten.

 

Mit dem Selmo Standard modellieren

Die Selmo Technology GmbH kümmert sich um die Standardisierung und implementiert alle Erweiterungen in das Selmo Studio. Das Selmo Studio ist unser Tool für die Modellierung von Prozessen, die Erstellung von Software, den Import und die Implementierung. Wird das Selmo Studio verwendet, werden etwa 50 Prozent des herkömmlichen Programmierumfangs bereits durch den Standard erstellt. So kann sich der Programmierer ganz auf die Beschreibung des logischen Prozesses fokussieren, der für jede Maschine individuell gestaltet werden kann.

Natürlich gilt auch für die Modellierung der Selmo Standard. Er enthält folgende Elemente:

  • Logik Layer – logische Ablaufbeschreibung (Schritt, Zeitschritt, Entscheidung, Wiederholung, Sprung absolut und beding, Handshake für Schrittketten Verknüpfungen)
  • System Layer – Modellierung des Systemaufbaus (Input Zone, Aktion Zone, Output Zone)
  • Parameter Layer – Definition aller Daten, die in die Maschine eingegeben und von ihr ausgegeben werden
  • Display Layer – Definition der Anzeige
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Mit dem Selmo Standard gibt es außerdem keine Herstellerbeschränkungen mehr. Das Modell kann einfach in ein PLCOpen XML übersetzt und damit auf jede SPS-Hardware importiert werden. Denn ein echter Standard für die Industrie besteht eben nur dann, wenn er für alle Beteiligten zugänglich, erlernbar und anwendbar ist.

 

Eine Industrie mit dem Selmo Standard

In der Mechanik und Elektrik herrscht, anders als bei der Maschinenprogrammierung, bereits ein hoher Standardisierungsgrad. Die Entwicklung in diesen Bereichen hat gezeigt, dass ein allgemeingültiger Standard Vorteile für alle bringt und neue Entwicklungen fördert.

Selmo hat einen zukunftsfähigen Standard für die industrielle Programmierung von Echtzeitsystemen entwickelt und denkt die Programmierung von Steuerungen neu. So bringt der Standard nicht nur Vorteile bei der Umsetzung und Vereinheitlichung, sondern liefert außerdem einfach anzuwendende Tools für die Implementierung des Standards. Diese neuartige Kombination aus Standard und Programmiermethode bietet einen unschlagbaren Mehrwert für alle Maschinenanwender und Maschinenbauer.

Im Zentrum jeder Maschine stehen der Prozess und ihre zuverlässige Funktion. Dieses Ziel verbindet Maschinenanwender und Maschinenbauer. Durch die ganzheitliche Selmo Solution gibt es einen neuen Weg, wie der Prozess in die Maschinenprogrammierung kommt. So verbindet Selmo alle Beteiligten in ihrem gemeinsamen Streben zum Ziel. Wir haben einen Algorithmus entwickelt, der aus einem Prozessmodell heraus automatisch ein Programm generiert. Das heißt, das Programm wird durch die Funktionsbeschreibung in Form des Prozessmodells erzeugt, statt wie bisher die Funktion durch die Programmierung. Das standardisierte Prozessmodell wird in der Maschine als Grundlage für die Steuerung, Überwachung und Diagnose verwendet. Damit entfallen Schulungs- und Entwicklungskosten für den Standard. Zudem verkürzt sich die Zeit bis zur Inbetriebnahme und Abnahme.

Bislang konnte an einer Maschine nur die Funktion geprüft werden, nicht aber das Programm. Das Programm kann eben nur gegen einen echten Programmierstandard geprüft werden. Dafür braucht es aber Experten auf beiden Seiten. Ein Mehraufwand, der sich dank des Selmo Standards einsparen lässt. Außerdem läuft die Entwicklung von Programmen mit Selmo viel digitaler ab, denn schon ab der ersten Prozessbeschreibung entsteht ein Programm, das in einer virtuellen Inbetriebnahme getestet werden kann.

 

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Ein Programmierstandard für alle

Selmo kann sich schnell verbreiten, weil es für jeden Programmierer sofort verständlich ist. Durch die Standardisierung erhält die gesamte Produktion eine einheitliche Struktur und ein einheitliches Bedienkonzept. Das Bedienkonzept ist ebenfalls Teil der Selmo Solution und ermöglicht es, die Benutzerschnittstelle, das sogenannte Human Maschine Interface (HMI), automatisch zu generieren. Damit lässt sich jede Maschine auf die gleiche Weise bedienen, so wie man es von Computern mit dem gleichen Betriebssystem kennt. Das vereinfacht den Kompetenzaufbau und die Instandhaltung von Maschinen. Auch ältere Maschinen sind davon keinesfalls ausgeschlossen, denn diese können mit dem Selmo Standard nachgerüstet werden.

Hat ein Maschinenanwender die Vorteile des Selmo Standards erst einmal erfahren, möchte er sicher nicht mehr darauf verzichten. Um auch zukünftig kein Risiko in der Programmierung einzugehen, kann er die Verwendung des Selmo Standards in Lastenheften und weiteren Richtlinien vorschreiben. Selmo unterstützt den Maschinenanwender in seinem Vorhaben, indem wir Potentialanalysen bei bestehenden Lieferanten durchführen und sowohl Maschinenbauer als auch Programmierer in der Verwendung des Standards aus- und weiterbilden. Unser Modellierungstool Selmo Studio, als Alternative zu E-Plan oder Solid Works, kann bereits nach wenigen Tagen verstanden und angewendet werden. So wird die Programmierung von Maschinen und deren Betrieb sofort risikofrei.

Wurde eine Maschine mit Selmo programmiert, wurde im übertragenen Sinne eine Versicherung gegen ungeplante Stillstände durch unvollständige Programmierung abgeschlossen. Durch den kontinuierlichen Abgleich zwischen Prozessmodell und Maschine wird jede Abweichung in Echtzeit erkannt. Das heißt, wird kein Fehler angezeigt, ist die Maschine auch tatsächlich fehlerfrei. Mehr dazu lesen Sie in unserem Blogbeitrag: Wozu Selmo Technology in der Lage ist.

 

In die Zukunft mit Selmo

Die Standardisierung im Maschinenbau braucht innovative und zukunftsorientierte Entscheider. Sowohl in der Industrie als auch im mittelständischen Unternehmen kann das Potential eines allgemeingültigen Standards über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg gehoben werden. Was es dazu braucht? Ein „Ja“ und den Mut zur Veränderung.

Welches Risiko gehen Sie durch Selmo ein? Dieser Frage stellen wir die folgende entgegen: Welches Risiko gehen Sie heute ein, wenn Ihnen Ihre Programme keine vollständige Kontrolle über Ihre Maschinen und Anlagen garantieren? Die Antwort liegt auf der Hand und die Entscheidung ist eigentlich schon getroffen. Aber wie sieht der erste Schritt aus? Und welcher Weg liegt vor Ihnen? Wir kennen jeden Schritt des Weges ganz genau und begleiten Sie vom Problem bis zur Lösung. Die Lösung ist – Software that never lets you down.

 

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