Damit Unternehmen von allen Vorteilen der Digitalisierung profitieren und in Sachen Industrie 4.0 oder Blockchain ganz vorne dabei sind, müssen Sie ein grundsätzliches Problem lösen:
Wie schaffen wir es, fehlerfreie SPS rasch und funktional stabil zum Laufen zu bringen? Eine Antwort liefert eine einheitliche SPS Sprache.
Der traditionelle Blick auf die Digitalisierung im Maschinenbau erfolgt meist in drei klar abgegrenzten Fachgebieten: Zunächst dominiert das Mechaniker-Auge, dann folgt der Elektrotechniker, ganz zum Schluss werden die Erkenntnisse aus Mechanik und Elektrotechnik digitalisiert und in eine Software-Anforderung übersetzt.
Bei dieser Übersetzung kommt es immer wieder zu Übertragungsfehlern und dem „Lost in Translation“-Effekt: Kunden und Experten sagen Ähnliches, meinen jedoch unterschiedliche Dinge, die von der Software-Entwicklung unter Umständen noch einmal anders interpretiert werden.
Da die Software jedoch alle Vorgänge steuern und den reibungslosen Ablauf garantieren soll, darf es weder Missverständnisse noch Übersetzungsfehler geben. Kippt ein einziges Bit, steht der gesamte Betrieb still.
Die Software als Steuerrad der Automatisierung im Betrieb sollte also die Grundlage für das Engineering bilden – nicht umgekehrt. Dieser Perspektivenwechsel beseitigt zwei weitere Fehlerquellen:
Erstens: Software-Anforderungen nach baulicher und elektrotechnischer Vorgabe müssen manuell programmiert oder zumindest manuell adaptiert werden. Ein vollkommen fehlerfreier Code für komplexe Anforderungen auf Anhieb ist in der Praxis die Ausnahme als die Regel. Fehler zu finden, kostet viel Zeit und Geld – und gefährdet oft sogar den Umsetzungserfolg. SELMO gewährleistet, dass der Ablauf – die Schrittketten – der Kern eines Automaten – fehlerfrei generiert werden. Vorausgesetzt, dass die Prozesslogik vorab stimmt.
Zweitens: Es ist mathematisch gesehen menschenunmöglich, alle möglichen Signalzustände einer State Maschine vorwegzunehmen und auszuprogrammieren.
SELMO ist zu allererst einheitlicher SPS Standard, der die “universelle” digitale Sprache der Automation spricht. Jede Maschine wird vollständig dargestellt, jedes einzelne Bit eines Maschinenzustands ist sichtbar – und das im gesamten Prozess.
Zudem ist SELMO eine innovative Methode, die integriertes Engineering und echte Digitalisierung von Maschinenprozessen ermöglicht. Mit ihr kommen alle Fachbereiche an einen „digitalen“ Tisch. Sie erstellen zuerst prozessrelevante Maschinen-Modelle, die dann automatisch generiert werden.
Der SELMO Algorithmus als neuartiges Verfahren wird zur Blaupause für das integrierte SELMO Engineering, in dem alle Sichtweisen auf die Maschine durch eine gemeinsame Grundlage vereint werden. Das senkt nicht nur die Kosten im Automatisierungsprozess, es senkt auch Fehlerquoten und den Aufwand beim Betrieb der Maschine.
Mit dem allgemein gültigen SELMO Standard fallen hohe Schulungs- und Entwicklungskosten weg. Als Framework arbeitet er nach einer simplen Logik: Jede Maschine beruht auf denselben generischen Grundfunktionen und Strukturen – die jeweils in einer bestimmten Reihenfolge durchlaufen werden. Er ist wie ein digitales Buch, in dem vieles festgeschrieben ist. Nur ein paar leere Seiten sind für den individuellen Prozess zu befüllen, für den der Anlagenbetreiber ohnehin Experte ist.
Damit lässt sich jeder Prozess digital modellieren und auf die Anforderungen der Anlagenbetreiber anpassen – ohne die grundlegenden Vorgaben jedes Mal neu verhandeln zu müssen.
Weil sich die Standard-Methodik des ablauflogischen Modellierens nach dem Fertigungsprozess und nicht nach einzelnen Baugruppen richtet, schafft SELMO Automatisierung “aus einem Guss”, die veränderungsoffen ist.
Die Prämisse lautet: Digital first! Alle Gewerke haben vom Projektstart weg immer dasselbe digitale Bild vor Augen. Umsetzer können mit dem “Modeler”-Tool jeden individuellen Prozess digital modellieren, klar abbilden und in alten wie neuen (State) Maschinen umsetzen. Prozess- und System-Anforderungen werden über vier Layer modelliert – Schritt für Schritt und Bit für Bit. Die Flexibilisierung läuft über Parameter und die frei gestaltbare Anzeige über generierte Datenpunkte. Weil Logik und Funktion getrennt sind, sind Änderungen rasch am Modell gemacht.
Damit entsteht nicht nur eine vollkommen transparente Automatisierungslogik. SELMO ist gleichzeitig ein digitales Pflichten- und Lastenheft, das den Betriebsalltag erheblich erleichtert.
Das SELMO Verfahren generiert aus dem Modell den stabilen SPS Code und gibt Anwendern wie Umsetzern die Kontrolle über jedes Bit. Der Standard wird eingehalten, weil er algorithmisch “übersetzt” statt manuell programmiert wird.
Für diese Einheitlichkeit und für eine schnelle Umsetzung in der Programmierung sorgt ein SPS- und HMI-Code-Generator ( „Creator“ Tool). Datenpunkte für den Display-Layer können ebenso frei gestaltet werden wie die Sequence Control. Der SPS Code ist früh bei der 3D-Modellierung im CAD überprüfbar. Jedes Bit wird validierbar.
Mit der SELMO Toolbox (Modeler, Creator) lässt sich der digitale Zwilling ideal abbilden und auch virtuell in Betrieb nehmen. Das macht die reale Inbetriebnahme sicherer und leichter.
SELMO macht die Software zum Technologieführer, der alle einbindet und verbindet. Maschinen und Anlagen laufen funktionsstabil und können von allen Mitarbeiten bedient werden. Neue Prozesse lassen sich flexibel und nahtlos integrieren, alte Prozesse lassen sich optimieren und das gesamte System kann kosteneffizient modernisiert werden.
Somit bietet der Weg zur Automatisierung über die früh erstellte SELMO Software viele Vorteile bei relativ geringen Kosten. Nur zehn bis zwanzig Prozent der üblichen Investitionssumme für die Maschinen-Entwicklung fällt auf die Software-Entwicklung. Die SPS ist vorhanden und überprüfbar, bevor die eigentliche Maschine entsteht.